Steinige Klippen, einsame Sandstrände, Geysire, Gebirge und unendlich grüne Hügelketten. Der Norden Spaniens ist landschaftliche Schönheit pur. «Bluewin» verrät, wo es sich innezuhalten lohnt.
An den Strand wollen die Kinder, gutes Essen und Erholung der Mann – und ich, als Kind des Nordens und als Schattenanbeterin, will bloss nicht zu weit in den Süden reisen. Und so lassen wir uns von Lonely Planets «Legendäre Roadtrips» zu einer Reise von Bilbao nach Finisterre animieren.
Von Zürich dorthin geflogen, wartet in Bilbao ein Mietwagen. Vier Provinzen (Baskenland, Kantabrien, Asturien und Galizien) werden wir durchkreuzen, an vier Orten werden wir unsere Zelte aufschlagen und von dort aus mehr oder weniger lange Ausflüge unternehmen. Auf dem Plan stehen Bilbao und das Guggenheim-Museum, La Concha, die Picos de Europa, Santiago de Compostela und ein paar Fischerdörfchen.
Doch am Ende zählen die ungeplanten Ausflüge, Geheimtipps der Einheimischen vor Ort oder jene Dinge, die uns schlicht am Strassenrand ins Auge gestochen sind, zu den schönsten Entdeckungen.
Die abenteuerlichen Landstrassen halten ihr Versprechen, führen in engen und steilen Kurven durch die hügelige Landschaft – ein Roadtrip, wie er im Buche steht. Unzählige Pilgerer kreuzen unseren Pfad. Dass der Jakobsweg über Autostrassen führt, das überrascht zuerst. Doch überhaupt fällt auf: Wanderer, Radfahrer und mitunter auch Ziegen bevölkern die Strassen mit einer Selbstverständlichkeit, die den Autofahrer unweigerlich auf die Bremse drücken lässt, und so geniesst ein jeder in seinem Tempo den Ausblick über Hügelketten und Meer.
Wer sich auch in den Ferien ab und an mal selbst verpflegen möchte, tut gut daran, sich eines der unzähligen Casas oder Apartamentos Rurales zu buchen, anstelle einer traditionellen Hotelunterkunft. Auch auf Airbnb finden sich traumhafte Villen und Ferienwohnungen. Lässt man sich gern rundum verwöhnen und verzichtet in den Ferien aufs Kochen, wird man auf Paradores Espana fündig.
Die besten Tipps für Ausflüge und gutes Essen haben wir jeweils von unseren Gastgebern erhalten. Nicht nur das macht den Aufenthalt in den familiären Landhäusern zum Erlebnis.
Gegessen wird immer und überall, nur nicht dann, wenn Herr und Frau Schweizer in der Regel zu Abend essen, vor 21 Uhr gibt's nichts, meist eher noch später. Also frönen Sie den traditionellen Pintxos, die überall und in bester Qualität angeboten werden.
Was wir über die Nordspanische Küche gelernt haben: Der Schein trügt. Mehrmals standen wir vor heruntergekommenen Hintertüren, wollten schon umdrehen, und haben am Ende frisch, fürstlich und in sauberem, gastfreundlichem Ambiente gespeist.
Und zweitens: Bestellen Sie lieber ein bisschen weniger, man hat uns nicht nur einmal höflich gebeten, die eine oder andere Vorspeise wegzulassen. Mit gutem Grund, denn von einer durchschnittlichen Portion werden häufig gut und gern zwei Personen satt.
Im Original publiziert auf bluewin.ch am 17.05.2019